Winter an der Rappbodetalsperre

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Wenn ich schon mal im Harz bin, möchte ich auch gleich noch die Rappbodetalsperre im Nordosten erkunden. Trotz Minusgraden begebe ich mich nicht nur auf kleine Wanderungen, sondern lasse mich auch in luftiger Höhe ordentlich durchschaukeln. Stichwort: Titan RT. Ist noch kein Begriff? Nach dem Lesen des Textes wird es einer sein. Und dann unbedingt dahin!
Sven Becker
  Inhalt
Seit 1959 wird nun schon das Flüsschen Rappbode an dieser Stelle gestaut. Sozialistische Grossbau hat möglich gemacht, was faschistischer Größenwahn einst beschloss.
Seit 1959 wird nun schon das Flüsschen Rappbode an dieser Stelle gestaut. Sozialistische Grossbau hat möglich gemacht, was faschistischer Größenwahn einst beschloss.

Jede Menge Adrenalin auf dem TITAN RT

Wer hier nicht schwindelfrei ist, sollte diese Brücke besser meiden. Mit knapp 500 Metern Länge ist sie die längste Hängebrücke Europas – und zwar freischwebend. Nur an ihren Endpunkten festgemacht schwingt es sich auf ihr ganz leicht in gut 100 Metern Höhe über das Tal. Unter mir dröhnt das Bersten des Eises empor. Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt lassen es immer wieder in eisigen Fugen aufkrachen. Dank des Tals hallen die Geräusche als Echo von den Berghängen zurück und klingen zuweilen wie der Gesang von Buckelwalen. Schaurig schön.

Knapp 500 Meter zieht sich die Hängebrücke entlang der Staumauer übers Tal
Knapp 500 Meter zieht sich die Hängebrücke entlang der Staumauer übers Tal
Oberhalb die Rappbodetalsperre, unterhalb die Talsperre Wendefurth. Dazwischen baumelt die Hängebrücke von Harzdrenalin
Oberhalb die Rappbodetalsperre, unterhalb die Talsperre Wendefurth. Dazwischen baumelt die Hängebrücke von Harzdrenalin
Wer leicht seekrank wird sollte sich tunlichst festhalten. Bei böigen Winden wackelt die Brücke nämlich enorm.
Wer leicht seekrank wird sollte sich tunlichst festhalten. Bei böigen Winden wackelt die Brücke nämlich enorm.
Auch unterhalb der Hängebrücke Harzdrenalin birst das Eis unter tosendem Knacken auseinander.
Auch unterhalb der Hängebrücke Harzdrenalin birst das Eis unter tosendem Knacken auseinander.

Entlang der Rappbodetalsperre

Wenn sich das Eis auf dem Wasser der Rappbodetalsperre bewegt klingt das – wie gerade erwähnt – wie Gesang von Buckelwalen, der aus wässriger Untiefe herauf tönt. Fast gänzlich zugefroren liegt sie vor mir. Die Talsperre. Mittendrin ein gelber Punkt in dünnem Schnee: eine Boje, festgefroren und im Eis des diesjährigen Winters gefangen.

Dumpf und laut knackt das schmelzende Eis über das Tal. Schon sind einige Stellen aufgebrochen.
Dumpf und laut knackt das schmelzende Eis über das Tal. Schon sind einige Stellen aufgebrochen.

Wie sonst anders von mir gewohnt, gibt es diesmal nicht ganz so viel Text zu lesen. Die Rappbodetalsperre ist nämlich dermaßen beeindruckend und faszinierend zugleich, dass mir nur Superlative einfallen würden. Stichwort: Klein-Norwegen oder Kanada in Mitteleuropa zum Beispiel. Deswegen lasse ich heute mal lieber die Bilder sprechen. Sollte es den ein oder anderen Leser mal in den Harz verschlagen, empfehle ich einen Trip über die Hängebrücke, die Titan RT verbunden mit einer Wanderung entlang der Rappbodestalsperre im Winter. Es lohnt sich.

Noch ist der Boden mit kaltem Weiß bedeckt. Doch die Sonne bringt schon Kraft und Wärme in den Wald.
Noch ist der Boden mit kaltem Weiß bedeckt. Doch die Sonne bringt schon Kraft und Wärme in den Wald.
Vom Rotestein kann der Wanderer fast die gesamte Rappbodetalsperre samt Nebenarmen überblicken.
Vom Rotestein kann der Wanderer fast die gesamte Rappbodetalsperre samt Nebenarmen überblicken.
113,06 Millionen Kubikmeter Wasser fasst die Rappbodetalsperre und bildet damit den größten See des Harzes.
113,06 Millionen Kubikmeter Wasser fasst die Rappbodetalsperre und bildet damit den größten See des Harzes.
Am zugefrorenen Seitenarm hat man die Talsperre fast für sich allein. Nur Spuren im Schnee zeugen von aktivem Wildwechsel an ihren Ufern.
Am zugefrorenen Seitenarm hat man die Talsperre fast für sich allein. Nur Spuren im Schnee zeugen von aktivem Wildwechsel an ihren Ufern.
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